Afterdrüsenentzündungen
Unterhalb des Afters befinden sich in Analbeuteln die Analbeuteldrüsen. Um den After herum, befinden sich die Anal- oder
Afterdrüsen.
Diese Drüsen können sich bei Darmerkrankungen oder Verletzungen entzünden. Anzeichen sind sehr häufig das so genannte "Schlittenfahren" der Hunde, bei welchem sie auf ihrem Hinterteil sitzend über
den Boden rutschen. Auch Lecken oder Beißen in der Aftergegend können Anzeichen für eine Afterdrüsenentzündung sein.
Im nächsten Stadium kommt es häufig zu einer Geschwürbildung, bei dem blutiger Kot ausgeschieden wird und pflaumengroße runde Schwellungen entstehen
Babesiose
Sie wird durch Zecken übertragen. Hier gilt: Ein guter Zeckenschutz ist die beste Prävention!
Neben den südlichen Regionen Europas, muss mit dieser Infektion beispielsweise auch in Ungarn gerechnet werden.
Der häufigste Erreger, Babesia canis ist ein intrazellulärer Parasit welcher in den roten Blutkörperchen lebt und sich dort vermehrt. Dabei kommt es zur Zerstörung der befallenen
Blutkörperchen. Das Ergebniss ist eine Blutarmut.
Die häufigsten klinischen Symptome sind schlechter Appetit, Müdigkeit, Hecheln, blasse Schleimhäute, Kollaps und verfärbter Harn (rötlich-braun).
Ein Tierarztbesuch ist in solchen Fällen ist dringend erforderlich, da diese Infektion unbehandelt meistens tödlich endet.
Die Diagnose wird mittels einer Blutuntersuchung gestellt. Hierbei lassen sich bei akut infizierten Hunden die Parasiten im Blutausstrich direkt nachweisen.
Die Therapie ist in der Regel erfolgreich, vorausgesetzt die Erkrankung ist nicht zu weit fortgeschritten. Bei chronischem Verlauf ist keiner Rettung mehr möglich.Teilweise muss bei diesen Patienten
auch eine Bluttransfusion durchgeführt werden. Bei Tieren, die regelmässig in den Süden reisen und längerer Zeit dort verweilen, kann sich auch eine Impfung (Pirodog®) durchaus lohnen,oder mit
Frontline...somit ist ein kleiner Schutz gegeben .
Bauchwassersucht
Diese Erkrankung wird durch eine Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle hervorgerufen.
Im Gegensatz zur Bauchfellentzündung wird dieses Krankheitsbild nicht mit einer Entzündung deutlich, wodurch auch das für die Bauchfellentzündung typische
Fieber fehlt.
Die Ansammlung von Flüssigkeit vollzieht sich oft innerhalb von Wochen und Monaten.
Ursachen können Herzschwäche, Erkrankung von Niere und Leber - sowie Störungen in der Ernährung oder Geschwülste in der Bauchhöhle sein.
Coccidien
In der Darmschleimhaut vor allem bei jungen Hunden siedeln sich gerne kleine einzellige Parasiten (Coccidien) an.
Eine Infizierung der Hunde erfolgt durch die Aufnahme von Nahrung, welche mit dem Kot der erkrankten Tiere in Berührung gekommen ist.
Das Krankheitsbild der Coccidien (Oozysten) verursachen bei Welpen häufig schweren Durchfall, Blutarmut und Abmagerung, leider sind Sterbefälle bei schweren Infektionen innerhalb weniger Wochen nicht gerade selten.
Eine mikroskopische Untersuchung des Kotes gibt Aufschluss über einen Parasitenbefall.
Durchfall
Magendarmerkrankungen führen in vielen Fällen zu Durchfall.
Als Durchfall bezeichnet man erst eine mehrmalige Entleerung des Darmes mit wässrigen und dünnbreiigen Kot, oft durch Schleim oder mit Blutspuren durchsetzt.
Ursachen eines Durchfalles sind in der Aufnahme vom verdorbenen Futter, Vergiftungen, Darmparasiten oder auch durch Erkältungen zu finden. Ebenso ziehen viele Allgemeinerkrankungen und die Schwächung des erkrankten Tieres Durchfälle mit sich. In erster Linie sollte der Hund Diätreiche Nahrung bekommen.
Hört der Durchfall nicht innerhalb kurzer Zeit ( max.3 Tage ) auf, sollte dringenst ein Tierarzt konsultiert werden!
Gebärmutterentzündung
Bakterielle Infektionen können zu einer Gebärmutterentzündung ( Pyometra ) führen, welche recht häufig zum Zeitpunkt der Geburt der Welpen oder bei der Läufigkeit der Hündin auftreten können. Da das Allgemeinbefinden der Hündinnen meist nicht beeinträchtigt wird, läuft diese Entzündung oft mit einen chronischen Verlauf und ohne stärkere Störungen ab. Seltene Fälle von Gebärmutterentzündungen zeigen jedoch genau das Gegenteil mit starken Störungen des Allgemeinbefindens, hohem Fieber oder einher gehenden eitrigen oder klebrigem ,manchmal auch gelb / grünlichem Ausfluss aus der Scheide. Hier ist schnelle Hilfe eines Tierarztes gefragt, denn auch eine weiter gehende Entzündung des Bauchfelles ist durchaus möglich. In diesem Falle ist eine total Operation (Entfernung der gesamten Gebärmutter) die einzige Rettung der Hündin
Labiensynechie
Hierbei handelt sich um Verwachsungen / Verklebungen der kleinen Schamlippen,was bei jungen Hunden vorkommen kann.In den meisten Fällen wird es kaum bemerkt....da es sich
bei vielen Hunden wieder selbst reguliert.
Es sind Verwachsungen / Verklebungen in der Scheide, die durch eine stumpfe Öffnung der betroffenen Stellen durch den Tierarzt behoben werden kann.
(Synechie = Verwachsung, Verklebung)
häufig! (fehlende Separation der Epithelschichten)
Ursachen
– Mechanische Einwirkungen (Scheuern, Verletzungen der Schleimhäute)
– Vulvovaginitis
Symptome
– Verklebung bzw. Verwachsung der kleinen Labien
– Unvollständiger oder vollständiger Verschluss des Introitus vaginae
Impfungen
Jeder kennt es: einmal im Jahr ist es soweit, der Hund muß zur Impfung zum Tierarzt. Nach der Impfung ist man zufrieden, dass man alles getan hat, was man tun sollte, aber wissen Sie eigentlich, gegen was Ihr Hund geimpft worden ist? Klar, Tollwut, sagt jeder Hundebesitzer, aber was sich genau hinter der Bezeichnung SHLPT verbirgt, weiß leider kaum jemand.
S -Staupe (Hartballenkrankheit)
Die Erkrankung tritt meistens bei jungen Hunden im Alter von drei bis sechs Monaten auf, ist aber auch bei älteren Hunden möglich. Der Hund inhaliert den Virus, der sich im Körper ausbreitet, wenn die Antikörper nicht in der Lage sind, ihn abzutöten. Der Virus greift das Immun- und Nervensystem an sowie das Zellgewebe. Anzeichen: Ein junger Hund, der sich nur leicht infiziert, kann die Krankheit erfolgreich bewältigen; er wirkt stumpf und träge und hat leichte Temperatur. Bei ernsteren Erkrankungen zeigt sich sehr hohes Fieber und - im zweiten Stadium:
Nervliche Symptome: Im zweiten Stadium verstärken sich die Symptome, und etwa in der vierten Woche nach der Infizierung zeigt das Nervensystem erste Störungen. Das kann ein leichtes Zittern sein bis hin zu epileptischen Anfällen.
H -Hepatitis (akute Lebererkrankung)
Die Anzeichen dafür können sehr stark variieren. Vielleicht handelt es sich um den Höhepunkt einer schon lange währenden chronischen Erkrankung. Mögliche Symptome sind:
Behandlung: Zeigt der Hund mehrere dieser Symptome, so gehen Sie sofort zum Tierarzt, sogar bei Nacht. Die Chancen einer Heilung sind sehr
gering und werden durch eine Verzögerung noch geringer. Zur Diagnosestellung braucht der Tierarzt vermutlich Blutproben und eventuell auch Röntgenaufnahmen.
L -Leptospirose
Die Icterohämorrhagische Form ist eine der beiden Leptospirose-Formen, die wir bei Hunden kennen. Durch deren Bakterien wird die Leber angegriffen, und auch die Weil-Krankheit des Menschen geht auf sie zurück, wobei Hunde allerdings nicht als Krankheitsüberträger angesehen werden. Die zweite Form - Leptospira canicola - greift die Niere an. Beide Formen werden durch die Ausscheidungen verbreitet; die Inkubationszeit ist etwa eine Woche. Dem akuten Leberschaden folgt oft ein schneller Tod. Die Symptome sind:
Behandlung: Suchen Sie sofort einen Tierarzt auf. Die Bakterien reagieren auf Antibiotika, so dass eine Überlebenschance besteht, sofern die Behandlung sofort aufgenommen wird. Tragen Sie Gummihandschuhe, wenn Sie den Hund anfassen oder waschen Sie sich nach jeder Berührung die Hände.
P- Parvovirose (Katzenseuche)
Diese Krankheit ist seit Ende der siebziger Jahre weit verbreitet; sie trat plötzlich simultan in Großbritannien, Nordamerika und Australien auf. Diese
Virusinfektion der Hunde ist mit der Infektiösen Katzenanämie bei Katzen vergleichbar.
Meist kommt es zu:
Wird die Krankheit nicht sofort behandelt, verläuft sie tödlich. Als sie zum erstenmal ausbrach, war der Tod trotz Behandlung unvermeidlich, und
es ist auch heute noch wahrscheinlich, dass ein betroffener Hund nicht überlebt. Die Behandlung ist symptomatisch. Diese Krankheit ist oft akut, dann wird eine starke Therapie nötig sein, etwa
Flüssigkeitsgaben über den Tropf, Bluttransfusionen sowie Antibiotika, um eine Zweitinfektion zu vermeiden. Fragen Sie den Tierarzt, sobald Sie einen Verdacht haben.
T -Tollwut
Diese tödliche Viruskrankheit wird durch infizierten Speichel (eines erkrankten Tieres) übertragen, hauptsächlich über Bisswunden.
Die Anzeichen sind u.a.:
Der Virus wandert über die Nerven zur Speicheldrüse, wo er sich vermehrt. Die betroffenen Hunde sterben in jedem Fall; Menschen, die Tollwutkontakt hatten, sind in großer Gefahr und müssen sofort geimpft werden. Nicht geimpfte Tiere, die Kontakt mit einem tollwutinfizierten Tier hatten, müssen vom Gesetz her sofort getötet werden.
Milzdrehung
Die Milz wird (Ursache nicht geklaert; Trauma, heftige Bewegung ..??) aus ihrem Bett herausgehoben und dreht sich -an ihrem Blutgefaessstiel haengend- um ihre eigene Achse. Dabei werden ihre Blutgefaesse abgeklemmt. Die Milz ist aber DAS Blutreservoir des Hundes; ein ploetzliches Abklemmen der Milz bedeutet fuer den Hund den Verlust von circa einem Viertel des zirkulierenden Blutvolumens.
Dies hat einen sofortigen Kreislaufschock zur Folge; das Herz schlaegt leer, weil ihm das noetige Blut fehlt, und der Tod tritt umgehend ein. Verlauf ueber wenige Stunden. Symptome: Aehnlich wie bei der Magendrehung (die Magendrehung endet pathophysiologisch offt mit einer funktionellen Milzdrehung), naemlich unruhiger Hund, der sich nicht hinlegen kann, offt auch ein etwas geblaehter und druckschmerzhafter Bauch. Erste Hilfe: Anlage eines Tropfes um den Kreislauf aufzufuellen, dann umgehende Operation (nach Befund beim Eroeffnen des Bauches - entweder Rueckverlagerung und Befestigung der Milz oder Entfernung derselben).
Das ist -wenn man es noch nie erlebt hat- sicher etwas schwierig zu erkennen; das Kardinalsymptom ist aber wirklich der unruhig hin und her laufende Hund, der sich auf keinen Fall hinlegen will; legt man ihn gewaltsam hin, springt er sofort wieder auf. Einmal gesehen - wird immer als Alarmzeichen erkannt.
Anmerkung: Die Todesursache bei Magendrehung ist meistens das Abklemmen der Milzgefaesse durch den vergroesserten Magen.
Ohrenentzündung
Deutliche Anzeichen einer Otitis externa sind übler Geruch aus dem Ohr, Kratzen und Kratzspuren an den Ohren (Katzen) und ständiges
Kopfschütteln. Auch Äußerung von übermäßigem Wohlbefinden z.B. Grunzen und Stöhnen bei Massage des Ohres können ein Hinweis sein. In schweren Fällen ist die Berührung des erkrankten Ohres dagegen
überaus schmerzhaft. Oft sieht man auch Tiere, die sich gar nichts anmerken lassen. Dem Besitzer fällt lediglich ein schmieriger, brauner Belag im Innern der Ohrmuschel auf. Dies sollte auf jeden
Fall Anlaß sein, beim nächsten Tierarztbesuch auch eine Ohrenuntersuchung vornehmen zu lassen.
Bei Welpen sind es meist Ohrmilben, die zu einer Enzündung des äußeren Gehörganges führen. Bei jungen und erwachsenen Tieren kann auch eine Allergie die Ursache sein. Wie auch immer - ist die natürliche Immunabwehr des Ohres erst einmal gestört, können sich Bakterien und Pilze - normale Bewohner des gesunden Ohres - ungehemmt vermehren und die Situation weiter verschlimmern. Das Ohr reagiert auf den ständigen Reiz zunächst mit vermehrter Sekretion von Ohrenschmalz, der durch bakterielle Zersetzung zu übelstem Geruch führt. Allmählich kommt es zur Verdickung und zu Wucherungen der Ohrinnenhaut, die zu einem völligen Verschluß der Ohröffnung führen können. Eiter und Ohrenschmalz stauen sich in der Tiefe vor dem Trommelfell und führen zu erheblichen Schmerzen. Im schlimmsten Fall kann das Trommelfell einreißen und der Entzündungsprozeß auf Mittel- und Innenohr übergreifen, wo er eine schwere Allgemeinerkrankung mit Fieber und Gleichgewichtsstörungen nach sich zieht.
Eine Ohrenentzündung muß immer behandelt werden, da die natürliche Abwehrfunktion des Ohres gestört ist, und sich das Tier nicht selber helfen kann. Im akuten Stadium ist die Behandlung sehr einfach, schnell und erfolgversprechend. Wird die Entzündung jedoch nicht bemerkt oder nicht konsequent und ausreichend lange behandelt, so kann sie über viele Jahre bestehen bleiben, wobei sie sich stetig verschlimmert. Die Behandlung einer solchen chronischen Entzündung ist langwierig und oft schwierig, da das Tier aufgrund der Schmerzen häufig keine Manipulationen am Ohr mehr duldet. Oft ist dies nur unter Narkose möglich. Manchmal kann nur noch eine Operation dem Tier Erleichterung verschaffen, bei der der ganze äußere Gehörgang freigelegt wird.
Das oberste Prinzip der Ohrenbehandlung ist die Reinigung des Gehörganges von Entzündungssekreten und Ohrenschmalz, da dies die idealen Nährböden für Krankheitserreger sind. Der Tierarzt spült das Ohr mit einer antiseptischen Lösung und entfernt die gelösten Beläge mit einer Schlinge, einem Wattetupfer oder mit einem Sauger. Bei großer Schmerzhafttigkeit kann hierzu eine Narkose nötig sein. Anschließend wird eine Ohrensalbe eingebracht, die ein Antibiotikum und einen Wirkstoff gegen Pilze enthält. Ein Anteil an Cortison lindert rasch den Juckreiz und die Schmerzen und bringt die entzündlichen Erscheinungen zum Abklingen. Sind Milben vorhanden, wählt der Tierarzt eine Salbe, die zusätzlich ein Insektizid enthält. Bei schweren, eitrigen Entzündungen kann auch eine Behandlung mit Antibiotika-Tabletten nötig sein.
Sie erhalten von Ihrem Tierarzt eine Lösung zum spülen und eine Ohrensalbe. Die Lösung dient dazu, Entzündungssekrete und Ohrenschmalz zu lösen, so daß sich das Tier durch Ohrenschütteln davon befreien kann.
1. Spülen Sie jeden Tag das erkrankte Ohr, indem Sie reichlich Lösung in den Gehörgang geben. 2. Anschließend massieren Sie den unter der Ohrmuschel zu fühlenden knorpeligen Gehörgang in senkrechter Richtung, damit sich die Lösung gut verteilt und die Beläge sich lösen.
3. Danach säubern Sie die äußere Ohrmuschel mit einem um den Finger gewickelten Taschentuch, soweit Sie mit dem Finger hineinkommen. Falten am Ohreingang nicht vergessen.
Keine Wattestäbchen für den Gehörgang !
Sie schieben damit die Beläge in die Tiefe vor das Trommelfell , von wo sie schwer wieder zu entfernen sind.
4. Durch Schütteln und Bewegung wandern die gelösten Beläge im Verlaufe des Tages von allein nach oben zum Ohrausgang, wo sie wiederum mit Finger und Taschentuch abgenommen werden können.
5. Nach dieser zweiten Reinigung bringen Sie die Ohrensalbe in das Ohr ein. Führen Sie die Tube hinter dem vordersten Ohrknorpel senkrecht nach unten soweit wie möglich in den Gehörgang ein. Drücken Sie nun im Herausziehen leicht auf die Tube, so daß je nach Größe des Tieres etwa eine erbsengroße Menge im Gehörgang verteilt wird. Im Gegensatz zu der Spüllösung reicht es hier, wenn nur wenig Ohrensalbe gut verteilt wird.
Massieren Sie hierzu wiederum den Gehörgang wie oben beschrieben. Auch die Falten und Ritzen am Ohreingang sollten dünn mit Salbe bestrichen werden.
Führen Sie diese Prozedur 2 x am Tag durch, solange Ihr Tierarzt es angeordnet hat. Gegebenenfalls werden Sie zu einer Kontrollutersuchung bestellt, die Sie auch durchführen lassen sollten, wenn Sie meinen, es sei schon wieder alles in Ordnung. Dies kann schon nach wenigen Tagen so aussehen, da die Medikamente schnell Linderung bringen.
Wichtig: Hören Sie jedoch bitte erst dann mit der Behandlung auf, wenn Ihr Tierarzt eine Abschlußuntersuchung durchgeführt hat und die Behandlung für beendet erklärt.
Stellt man die Behandlung zu früh ein, so überleben gerade die Bakterien und Milben, die besonders resistent sind. Sie vermehren sich und verursachen nach einiger Zeit erneut eine Entzündung, die aufgrund der Widerstandsfähigkeit der Erreger weitaus langwieriger zu behandeln sein kann als die Ersterkrankung.
Shunt
kann grundsätzlich bei jeder Rasse vorkommen, ist aber bei Deerhounds bisher zum Glück sehr selten beschrieben (einige wenige Fälle in den USA und Europa). Schlimmer betroffen sind da schon die Wölfe, wo es nach manchen Untersuchungen bis zu 2-3% der Tiere trifft. Vermutet wird eine polygene rezessive Vererbung.
Ursache ist
1. die Persistenz des Ductus venosus nach der Geburt. Dieser D.v. bildet beim Fetus eine Art "Kurzschluß" zwischen einem Teil der Pfortader zur Vena cava caudalis (hintere Hohlvene). Dadurch wird dem Blut aus der Nabelvene ermöglicht, die Sinusoide in der Leber zu umgehen und direkt in die hintere Hohlvene zu gelangen (physiologischer portocavaler Shunt). Dieser Ductus venosus schließt sich normalerweise innerhalb kurzer Zeit nach der Geburt (2 - 3 Tage). Wenn dies nicht geschieht fließt das Blut nicht mehr aus der Nabelvene sondern aus dem Darm des Welpen - ohne in der Leber entgiftet worden zu sein - direkt über die Hohlvene in den Kreislauf.
2. bestehende portosystemische Shunts, d.h. offene Verbindungen zwischen Teilen der Pfortader und der Hohlvene. Diese Anastomosen können ab Geburt vorhanden sein, sich aber auch beim erwachsenen Hund entwickeln, wenn sich z.B. durch einen Pfortaderhochdruck (Leberzirrhose) die eigentlich verschlossenen Anastomosen aus der Embryonalzeit wieder erweitern.Der Shunt fällt meist bei den Welpen auf, wenn sie entwöhnt werden und viel eiweissreiches Welpenfutter zu sich nehmen. Durch die fehlende Entgiftung in der Leber reichern sich dann alle möglichen Stoffwechselprodukte, Ammoniak und Toxine im Blut an. Je mehr Eiweiß umso eher und schlimmer sind die Symptome.Auch die Abgabe von Ammoniak durch die Bakterien im Darm spielt eine Rolle. Ich habe mal einen IW Welpen gesehen, der nach Umstellung auf Welpenfutter innerhalb von 2-3-Tagen anfing die Orientierung zu verlieren, gegen Wände zu laufen und schließlich völlig blind war (musste eingeschläfert werden).Alle zentralnervösen Erscheinungen zeigen sich auch - je nach Größe des Shunts - bei den erwachsenen Hunden (Lethargie, Epilepsie, Koma, Bösartigkeit usw.).Feststellen kann man die Erkrankung durch Blutuntersuchung. Verdächtig ist es,wenn typische Symptome bestehen und der Ammoniakspiegel im Blut über etwa 90 mu mol/l liegt und die Gallensäurewerte sehr stark erhöht sind. Weitere Untersuchungen sind ein Ammoniumtoleranztest oder der Nachweis der Shunts durch Röntgenkontrastmittel bzw. Probelaparotomie. Bei IW´s sollte man aber bedenken, daß die Welpen oft eine physiologische Erhöhung der Ammoniakwerte im Blut haben, d.h. eine Hyperammonämie unter 120 mu mol/l kann (muß aber nicht) noch normal und vorübergehend sein.Die erfolgreichste Art der Behandlung ist die Operation. Die Unterbindung des oder der Shunts kann allerdings je nach Lage (intrahepatisch) nicht möglich sein. Auch bei Hunden mit Leberproblemen ist es problematisch, da durch die Unterbindung der/des Shunts der Pfortaderdruck wieder stark ansteigen kann (Folge: Schock, Bauchwassersucht) Die Mortalität bei der OP liegt bei bis zu 30%. Leichtere Fälle lassen sich durch eine strikte Diät z.T. über Jahre halten.Wichtig ist es vor allem auf die Eiweisszufuhr zu achten, ggf. mit Lokalantibiotika die Darmbakterien (Ammoniak) zu verringern und ein leichtes Abführmittel (Lactulose) zu geben um die Resorption von Ammoniak aus dem Darm zu verringern, den pH zu senken usw.
Verfasser Dr. Hajo Daleiden
Zecken
Eine neue Zeckenart.....
Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) breitet sich auch in Deutschland immer mehr aus und überträgt die für Hunde
tödliche Krankheit Babesiose. Dabei werden die roten Blutkörperchen befallen und zerstört.
Babesiose beginnt etwa eine Woche nach dem Zeckenbiss mit hohem Fieber. Die von den Tierärzten verordneten Antibiotika töten die Krankheitserreger aber nicht ab. Erst wenn durch die zerstörten roten
Blutkörperchen das Hämoglobin mit dem Harn ausgeschieden wird und er sich dadurch dunkel färbt, wird die Krankheit erkannt. Dann ist es aber meist schon zu spät um mit einem speziellen Medikament die
betroffenen Hunde zu retten.
Die Auwaldzecke war ursprünglich in den Feuchtgebieten Ungarns, Südpolens und Österreichs verbreitet. Sie breitet sich jetzt auch in Deutschland aus, Wissenschaftler und Parasitologen führen das auf
die Klimaerwärmung zurück.
Nach heutigen Erkenntnissen werden diese Zecken den Menschen nicht gefährlich.
Zu erkennen ist diese Zecke vor allem an einem weißen Schild mit dunklen Flecken auf dem Rücken.
Aus eigenen Erfahrungen haben wir leider zwei Hunde durch diese Babesiose verloren.
Nur eine Bluttransfusion kann das Leben des infizierten Hundes retten !!!! und das wußten wir vorher aber leider nicht....
Spondylose
Es gibt die Erbgebundene Spondylose,wo die gesamte Wirbelsäule befallen ist.Dieses wird jedoch schon frühzeitig bemerkt bis zum Alter von drei Jahren.Alles was nach dieser Zeit auftritt,ist die erworbene Spondylose
Die erworbene Spondylose kann auf viele Ursachen zurückgreifen.Sie tritt im Alter ab 4 - 5 Jahren auf Sturz,Prellung Entzündung,ect...bei der erworbenen Spondylose sind nur einzelne Wirbel betroffen.
Versteifung der Wirbelsäule auf entzündlicher Basis.Das Entstadium bezeichnet ein bambusstabähnlichen versteiften Rundrücken,zum Krankheitsgebiet gehörige Knochen sind aufgelockert,an Sitzbein und Becken finden sich knöchernde Ablagerungen, Bänder der Wirbelsäule verhärtet.
Die Versteifung beginnt an der Lendenwirbelsäule.
Eine Nebenform beginnende Spondylose kann auch von der Brustwirbelsäule ausgehen
Piroplasmoseimpfstoff ist in der Schweiz erhältlich und offiziell zugelassen,leider nicht in Deutschland.. Grundimmunisierung : 2x im Abstand von ca. 4 Wochen. Jährliche Revakzination empfohlen. Bei allen Tierärzten in der Schweiz erhältlich, allerdings meistens nur auf Vorbestellung.
Wir empfehlen die Impfung bei längerem oder häufigen Aufenthalten in Frankreich, Spanien, Italien und weiter südlich. Nebenwirkung: hin und wieder tritt Fieber und schlechter Allgemeinzustand kurz nach der Impfung auf.